Promotionskolleg

Konzeptualisierung und Effekte der Verwaltungskultur im Rahmen des Kooperativen Promotionskollegs Good Administration

Eine gute Verwaltung ist die Grundvoraussetzung für das Funktionieren eines Staates. Mit der Qualität ihres Handelns stehen und fallen Rechtsstaatlichkeit, Fortschritt und gesellschaftlicher Ausgleich. Good Administration sichert die Daseinsvorsorge. Von einer guten Verwaltung hängt daher das Vertrauen der Bürger:innen in die staatlichen Institutionen ab. Dennoch sind viele Fragen zur Funktionsweise von Behörden und Wirkungen ihres Handelns in der Forschung bislang unbeantwortet, was nicht zuletzt durch den Mangel an empirischer Forschung bedingt ist. Das kooperative Promotionskolleg hat sich daher zum Ziel gesetzt, erstens die einzelnen Bestandteile von Good Administration interdisziplinär zu untersuchen, und zweitens, die Gründe guten Verwaltungshandelns zu erforschen sowie die Möglichkeiten darauf Einfluss zu nehmen.

In dem Teilprojekt zur Konzeptualisierung und Effekte der Verwaltungskultur liegt der Fokus auf den Beschäftigten bzw. Mitgliedern einer Verwaltung, welche entscheidend sind für Good Administration. Dabei ist neben den Fähigkeiten und Kenntnissen ebenso die Wahrnehmung des Verwaltungshandelns von Bedeutung und der Kontext, in dem dieses stattfindet. Veränderungen gelingen in der Regel dann, wenn in Organisationen eine offene und auf Vertrauen basierende Kommunikations- und Führungskultur besteht, Freude am Ausprobieren, gemeinsames Lernen, iterative Entwicklung und Verbesserung von Vorgängen einen festen Platz in der Arbeitsrealität der Beschäftigten haben und in der Organisationskultur der Verwaltung verankert sind. In diesem Promotionsvorhaben sollen anhand qualitativer und quantitativer Methoden die Effekte der Verwaltungskultur auf das Verwaltungshandeln untersucht werden. Dazu ist auch wichtig, Verwaltungskultur zunächst einmal zu konzeptualisieren und zu operationalisieren. Die Perspektive der Verwaltungsbeschäftigten, ihre Wahrnehmungen und ihr Verhalten stehen im Zentrum der Betrachtungen, die flankiert werden durch eine Betrachtung der Kollegschaft und Führungsbeziehung.